In der Yoga-Praxis sind einige Aspekte zu beachten, um Überlastunden und Beschwerden vorzubeugen. Einer der obersten Grundsätze im Yoga ist „Ahimsa“: Nichtverletzen – auch nicht sich selbst. Es ist wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen und langsam zu erweitern. Yoga ist kein Wettstreit. Ehrgeiz ist völlig unangebracht. Vielmehr ist Signalen des eigenen Körpers (wie zB Schmerz) Beachtung zu schenken.
Regelmäßige Yoga-Praxis über einen längeren Zeitraum bewirkt einen regelrechten Umbau bestimmter Körper- u. Energiestrukturen. Wahrgenommene Grenzen sind daher als vorübergehend zu betrachten. Grenzen setzen wir uns zum Großteil selbst und können diese auch selbst neu stecken. Asana- und Pranayama Techniken dienen dazu, die eigenen Grenzen nicht nur zu erfahren, sondern sie auch sukzessive auszuweiten und so Beweglichkeit, Kraft, Gleichgewicht und Erfahrungshorizonte auszudehnen. Wachstum ist nur durch achtsames Überschreiten und Neustecken von Grenzen möglich. Der Körper ist hierbei nicht zu überfordern und zu verletzen, sondern es ist eine geduldige, harmonische Entwicklung anzustreben.
Entwicklungen im Yoga geschehen durch Regelmäßigkeit über längere Zeiträume: Wochen oder gar Tage sind somit als Horizont für Entwicklungsfortschritte unpassend, sondern eher Monate und Jahre. Wichtig ist die Grenze des „Wohltuns“ zu erfahren, denn hier liegt die optimale Wirkung einer Übung und Verspannungen, Überanstrengungen und Verletzungen werden vermieden. Yoga-Übungen bieten auch eine Vielzahl von Variationen, um sie an anfängliche Einschränkungen anzupassen und sukzessive zu intensivieren.
Wichtige Aspekte für deine Yoga-Praxis:
- Eigene Grenzen beachten – Ahimsa!
- Bewegungen langsam durchführen. Die Asanas bewusst einnehmen, halten und lösen.
- Bewegung mit der Atmung kombinieren – So ist die Aufmerksamkeit in der Asana und schweift nicht ab.
- Die Bewegung durch die Muskulatur unterstützen: Bauch-, Rückenmuskeln und Gesäß anspannen (zB beim Aufstehen); Kopf bei Rückenbeugen nicht in den Nacken fallen lassen.
- Hohlkreuz vermeiden (bei Übungen in Rückenlage hilft oft eine Decke bzw. die eigenen Hände unter dem Kreuzbein als Unterstützung).
- Beckenstellung bewusst machen: neutrales Becken zB in Standstellungen; aktiver Beckenboden/Mula Bandha.
- Dehnspannung & Visualisierung:
- Länge in die Wirbelsäule bringen und zB einen Faden visualisieren, der den Scheitel nach oben bzw. das Steißbein nach unten zieht.
- Bewusst mit der Atmung arbeiten: Einatmen – Länge visualisieren; Ausatmung – Tiefer in die Asana gehen
- Yoga ist kein Wettbewerb! Jeder kennt seinen Körper am besten. Gerade wenn gewisse Beeinträchtigungen (zB Wirbelsäulenprobleme, Knieoperationen, …) vorhanden sind, spürst du selbst am besten, wie weit du gehen kannst. Die Aufmerksamkeit ist daher auf DEINER Matte.
- Hilfsmittel verwenden: zB Blöcke, Decken, Polster, Bänder, …